Du verzichtest auf Einweg-Kaffeebecher und möchtest andere motivieren, ebenfalls zu einer nachhaltigeren Alternative zu greifen? Wir haben in diesem Artikel einige Tipps für Dich zusammengestellt, wie Du bei anderen Menschen Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit schaffen kannst, ohne missionarisch zu wirken. So kannst Du Nachhaltigkeit positiv angehen und in Diskussionen konstruktiv dafür argumentieren.
Nachhaltiger Lebensstil: was, wie, wo, warum?
Was bedeutet es überhaupt, nachhaltig(er) zu leben, und in welchen Lebensbereichen kannst Du das umsetzen – und können andere das umsetzen? Nachhaltigkeit bedeutet zunächst, Ressourcen zu schonen. Das heißt zum Beispiel, Rohstoffe nicht schneller zu verbrauchen, als sie nachwachsen können. Nähere Informationen hierzu bietet die Webseite nachhaltigkeit.info. Hier findet sich auch eine Definition für nachhaltige Entwicklung des „Rats für Nachhaltige Entwicklung“ der Bundesregierung:
„Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen.“
Das betrifft nicht nur staatliche Institutionen und Wirtschaftsunternehmen, sondern auch jeden Einzelnen von uns. Besonders bei den Aspekten Ernährung, Mobilität, Plastikverbrauch und Konsum kannst Du im Alltag nachhaltige Entscheidungen treffen und andere dazu motivieren, das auch zu tun.
Nachhaltiger leben: Vorleben statt vorschreiben
Niemand möchte sich gerne sagen lassen, was er oder sie tun und lassen darf. Trotzdem kannst Du für Menschen in Deinem Umfeld ein Vorbild sein. Frage Dich zunächst einmal selbst, in welchen Bereichen Du bereits auf Nachhaltigkeit achtest:
- Ernährung: Ernährst Du Dich vegetarisch oder vegan? Achtest Du darauf, regional und saisonal einzukaufen? Legst Du Wert auf Bio-Richtlinien?
- Mobilität: Nutzt Du im Alltag das Fahrrad und den öffentlichen Nahverkehr? Verreist Du viel, und wenn ja, nutzt Du dabei vor allem das Auto, den Zug, Fernbusse oder das Flugzeug?
- Plastikverbrauch: Versuchst Du, bei Lebensmittel und Drogerieprodukten auf Plastikverpackungen und Plastik-Einwegprodukte zu verzichten?
- Konsum: Wo kaufst Du Deine Kleidung, elektronischen Geräte, Bücher oder andere Produkte? Achtest Du auf die Produktionsbedingungen oder kaufst Du vieles gebraucht?
In all diesen Bereichen kann man anfangen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Wenn Du andere dazu motivieren möchtest, dann starte doch gemeinsame Aktionen, bei denen Du Nachhaltigkeit vorleben kannst. Du kannst zum Beispiel Freunde zum gemeinsamen Kochen einladen und zeigen, dass es auch mal vegan sein kann. Oder Du setzt bereits einen Schritt früher an, gehst mit Freunden zusammen einkaufen und Ihr reflektiert gemeinsam darüber, welche Lebensmittel Ihr kauft und konsumiert. So könnt Ihr auch den Unverpackt-Laden in Eurer Stadt erkunden.
Das Gleiche gilt für andere Konsumgüter: Schlendert gemeinsam über einen Flohmarkt in der Umgebung oder plant eine Shoppingtour, bei der Ihr Fair-Fashion-Marken und Secondhand-Läden abklappert.
Es sind keine Einschränkungen, sondern Veränderungen
Mit solchen Aktionen kannst Du zeigen: Man muss nur wenig tun, um viel zu bewirken. Vielleicht kannst Du sogar eine Gleichung aufstellen und ausrechnen: Nur einmal in der Woche auf etwas Bestimmtes zu verzichten, bewirkt schon dies und das. Stichwort „Verzicht“: Nachhaltig zu leben bedeutet nicht zwangsläufig Einschränkung, sondern eher eine Änderung des Verhaltens, durch die man auch viel Neues entdecken kann. Und dabei zeigt sich auch immer wieder: Verhalten ist reine Gewohnheit und nur nach wenigen Wochen greift man wie von selbst zum Stoffbeutel anstatt zur Plastiktüte, wenn man einkaufen geht.
Es gibt viele Möglichkeiten, andere zu mehr Nachhaltigkeit zu motivieren. Du kannst Freunde auch aktivieren, an einer Challenge teilzunehmen, zum Beispiele eine vegane Woche einzulegen oder Plastikfasten auszuprobieren. Verschenke doch beim nächsten Geburtstag ein nachhaltiges Produkt wie beispielsweise einen Kaffeebecher oder ein Stofftaschentuch.
Für Nachhaltigkeit argumentieren in Diskussionen
Findest Du Dich häufiger in Diskussionen mit Nachhaltigkeits-Gegnern wieder? Ein Totschlagargument lautet oft: „Das bringt doch eh nichts!“ Hier kannst Du hinterfragen: Beruht diese Aussage auf Fakten? Dabei kannst Du auch mal in die Kiste mit Zahlen und Statistiken greifen, zum Beispiel: Eine Plastikflasche im Meer braucht 450 Jahre, bis sie abgebaut ist.
Außerdem: Warum sollte man sich in Diskussionen gegeneinander ausspielen, indem man sagt: „Die anderen machen es aber auch so“? Letztlich sollte sich jeder selbst fragen, was er mit dem eigenen Gewissen vereinbaren kann.
Generell gilt: Leute, die kleine Schritte machen, solltest Du genauso wertschätzen wie die Nachhaltigkeits-Profis! Wie sieht es bei Dir aus: Versuchst Du selbst, nachhaltige Entscheidungen zu treffen? Wie würdest Du andere motivieren, nachhaltiger zu leben? Schreibe uns Deine Erfahrungen und Empfehlungen gerne in einem Kommentar!