Zeig mir den Studenten oder die Studentin, der oder die keine Geldsorgen hat! Ich konnte bisher noch keinen finden, aber vielleicht schaffst Du es ja. Früher war das kein so ein großes Thema: Hat man halt nur billige Produkte gekauft und sich von Fertiggerichten ernährt. Doch heute wissen wir alle, wie wichtig gesunde Ernährung ist. Und nicht nur gesund muss unser Essen sein: Am besten möchten wir uns auch noch nachhaltig ernähren! Aber wie soll das gehen, wenn das Geld knapp ist? Wir stellen Dir heute sechs Tipps vor, mit denen Du Dich gesund und nachhaltig ernähren kannst mit kleinem Geldbeutel.
1. Kaufe saisonale und regionale Produkte
Das ist eigentlich kein Geheimnis: Obst und Gemüse ist günstiger, wenn gerade Saison ist und die Äpfel, Birnen und Dein Blattsalat nicht zuerst hunderte Kilometer mit LKWs und Flugzeugen zurücklegen mussten. Wenn gerade Saison ist, braucht es keine Gewächshäuser, keine so langen Transportwege vom anderen Ende der Welt. Das drückt den Preis logischerweise nach unten. Ist natürlich ein bisschen anstrengender als einfach rund ums Jahr alles zu kaufen, auf das Du gerade Lust hat, aber es lohnt sich! Online findest Du viele gute Listen, die Dir erklären, was Du wann am besten kaufen solltest. Im Mai sind das zum Beispiel Champignons, Salate, Rhabarber, Karotten und Zwiebeln. Im Juli Beeren aller Art, Kirschen und Erbsen und im November Äpfel, Kürbis und Rosenkohl. Wenn Du Dich danach richtest, sparst Du Geld und tust gleichzeitig der Umwelt was Gutes.
2. Plane Deinen Einkauf im Voraus
Bevor Du Deine Wohnung verlässt, lass Dir doch schon mal durch den Kopf gehen, was Du in den nächsten Tagen so essen willst. Schreib Dir dann einen Einkaufszettel, auf dem Du all das notierst, was Du kaufen möchtest. So vermeidest Du Impulskäufe, die sich auf Dauer summieren und ziemlich teuer werden können. Außerdem weißt Du so, dass Du auch wirklich alles verwenden wirst, was Du kaufst. Du willst ja nicht, dass die Hälfte in Deinem Kühlschrank vergammelt, oder?
3. Kaufe, was andere wegwerfen würden
Hört sich nach einer miesen Idee an? Verstehe ich. Ist es aber absolut nicht, ganz im Gegenteil! Hast Du Dir schon mal überlegt, wieviel Essen weggeworfen wird, weil es kleinere Macken hat oder seit einem Tag abgelaufen ist? Und das obwohl der Großteil dieser Lebensmittel noch problemlos genießbar ist. Es gibt mittlerweile einige tolle Initiativen, die auch Du nutzen kannst!
Zum Beispiel bieten viele Bäckereien auch das Brot vom vorherigen Tag nochmal an. Das ist dann meistens stark reduziert, schmeckt aber immer noch gleich gut.
Manche Supermärkte haben eine (oft versteckte) Ecke eingerichtet, in denen Du Lebensmittel finden kannst, die beschädigt oder nicht ganz so hübsch sind oder schon sehr bald ablaufen werden. Dabei ist das bei vielen Lebensmitteln gar nicht so schlimm! Das „Mindest“ in Mindesthaltbarkeitsdatum steht da ja nicht ohne Grund! In den meisten Fällen kannst Du die Produkte immer noch gefahrlos essen, selbst wenn sie das Mindesthaltbarkeitsdatum schon überschritten haben. Und diese Lebensmittel sind ebenfalls immer sehr stark reduziert – was Dir die Chance bietet, auch Produkte zu kaufen, die Dir normalerweise zu teuer wären. Du findest dort Produkte, die man sowieso immer braucht – wie zum Beispiel Haferflocken, Reis oder Nudeln.
Es gibt auch noch Initiativen wie „Too-Good-To-Go“. Dort bieten Restaurants, Bäckereien, kleinere Lebensmittelläden und Co. Überraschungspakete für sehr wenig Geld an. Darin befinden sich die Dinge, die bei ihnen übriggeblieben sind. Bei einem Café könnten das zum Beispiel Kaffeebohnen und Kuchen sein, in einer Bäckerei Kekse und Brot, und in einem Restaurant der Tagesteller, der leider nicht oft genug bestellt wurde. Die meisten Angebote in dieser App sind sehr günstig und mit einer Bestellung kannst Du dabei helfen, dass Lebensmittel nicht einfach weggeworfen werden.
4. Trinke Leitungswasser, wenn das in Deiner Gegend eine Option ist
Wir haben Glück: In den meisten Gegenden Österreichs, Deutschlands und in der Schweiz ist das Wasser, das aus dem Hahn kommt, sauber und hat oft sogar bessere Qualität als das Mineralwasser in Plastikflaschen. Das kannst Du also auch nutzen. Wasser aus dem Hahn ist nicht nur günstiger, sondern auch überall verfügbar, sodass Du nicht bei jedem Einkauf dutzende Wasserflaschen mitschleppen musst. Du tust also auch Deinem Rücken etwas Gutes.
5. Koche und backe selbst
Wer wärmt sich nicht manchmal ein Fertiggericht auf? Aber eigentlich sollten wir genau das nicht tun. Und zwar nicht nur, weil es auf Dauer ein ziemlich großes Loch in Deinen Geldbeutel reißen kann, auch für Deine Gesundheit ist Selbstgekochtes besser: Du nimmst weniger Fett und Salz zu Dir und außerdem ist in selbstgekochtem Essen keine Chemie. Du weißt genau, was drin ist. Des Weiteren kannst Du so selbst bestimmen, wieviel auf Deinen Teller kommt. So kannst Du also auch vermeiden, dass Du Essen wegwerfen musst.
6. Pflanze Gemüse und Obst selbst an
Viel Gemüse, die meisten Kräuter und auch so einiges an Obst kannst Du ganz einfach selbst anpflanzen. Dafür reicht schon ein kleiner Balkon oder ein Fensterbrett. Auf meinem Fensterbrett in der Küche stehen Thymian, Rosmarin, Basilikum und Oregano und auf meinem Balkon wachsen im Sommer Tomaten, ein Topf mit Melonen und ein Zitronenbäumchen. Das geht wirklich einfach und braucht auch gar nicht so viel Talent, wie man vielleicht glauben könnte.
Aber Du musst nicht unbedingt selbst aktiv werden, wenn Dir das nicht liegt. Viele Städte bieten in der Zwischenzeit „urban gardening“ an – also öffentliche Gemüsebeete oder Obstbäume, bei denen sich jeder und jede bedienen kann. Und wenn Du Wälder in Deiner Umgebung hast, kannst Du dort Nüsse sammeln, nach essbaren Pilzen suchen oder Holunder für Saft pflücken.
Das waren meine sechs Tipps für Dich, mit denen Du Dich gesund und nachhaltig ernähren kannst und das sogar günstig. Vielleicht war ja etwas mit dabei, von dem Du bisher noch nicht gehört hast. Lass uns auf jeden Fall wissen, falls Du weitere Tipps hast. Du möchtest noch mehr zum Thema Nachhaltigkeit erfahren – dann lese hier, wie Du im Alltag die Umwelt schonen kannst.