Dass immer mehr Studenten sich heute während des Studiums selbstständig machen, ist längst keine Seltenheit mehr. Allerdings werfen nach wie vor nicht alle einen Blick in einen fundierten Ratgeber, um im Vorfeld auszumachen, was es braucht, um während des Studiums ein Unternehmen zu gründen. Die wichtigsten Tipps auf dem studentischen Weg zum eigenen Unternehmen zeigen wir Dir deshalb in diesem Artikel.
Tipp 1: Die Idee muss stimmen
Es gibt heutzutage unzählig viele Möglichkeiten, um eine Geschäftsidee auszumachen, mit der sich vielleicht Geld verdienen lässt. Ganz häufig werden auf der Suche nach der Geschäftsidee die privaten Vorlieben durchkämmt. Das ist keine schlechte Idee, wie diese Beispiele zeigen:
- Webseiten, die vorrangig Do-it-yourself-Bastel-, Heimwerker- oder Handarbeitsideen liefern, greifen das Hobby auf und machen Spaß. Wenn dabei direkt die passenden Shops verlinkt werden, in denen das benötigte Material verfügbar ist, kann so ein hübscher Nebenverdienst kreiert werden.
- Vergleichsseiten, die nicht nur Produkt um Produkt plump aneinanderreihen, sondern darüber hinaus auch noch fundierte Informationen in Ratgeberform übermitteln, kommen ebenfalls gut an. Besonders authentisch werden diese Praxistipps immer dann, wenn das Thema der Produkte dem privaten Umfeld entspricht.
Eine pfiffige Geschäftsidee kann während des Studiums vergleichsweise klein beginnen, muss sie aber nicht. Ingenieure und Erfinder, die im Rahmen ihres Studiums ein Problem mit einem Produkt oder einer Dienstleistung zu lösen vermögen, tun gut daran, sich direkt um eben dieses zu kümmern, bevor ein anderer Problemlöser sich die Geschäftsidee aneignet und erfolgreich groß macht.
Tipp 2: Aus der Ideenkiste in die Unternehmerform
Um aus der fixen Idee ein Unternehmen zu machen, das vor allem rechtssicher ist, braucht das Unternehmen zunächst eine Rechtsform. Diese wiederum darf kein studentischer Unternehmer einfach so auf seiner Visitenkarte notieren, denn die Unternehmensform hat Auswirkungen auf die Funktionäre im Betrieb, auf die Haftung, das Startkapital, die Firmenbezeichnung, die Anmeldung, die Steuern, die Transparenz und die Investorensuche. Grundsätzlich stehen diese möglichen Rechtsformen zur Verfügung, die Du in diesem detaillierten Ratgeber noch einmal näher nachlesen kannst:
- Wer als studentischer Einzelunternehmer eine Firma gründet, kann diese als Kleingewerbe führen. Auch Kaufmann, Ein-Personen-GmbH, Unternehmergesellschaft, Mini-GmbH, Ein-Personen-AG oder gGmbH bzw. gUG (für gemeinnützige Unternehmen) sind mögliche Optionen. Freiberuflich tätig zu sein, bedingt keine Unternehmensgründung, ist aber – je nach Geschäftsidee – durchaus denkbar.
- Eine Personengesellschaft kann geführt werden als GbR, OHG, KG, GmbH & Co. KG, UG & Co. KG sowie als Partnergesellschaft.
- Kapitalgesellschaften tragen eine dieser Rechtsformen: GmbH, UG, gGmbH, gUG, Ltd., AG, KGaA oder eG.
Ein Blick in die Statistik zeigt: Bei den meisten Neugründungen handelt es sich um Einzelunternehmen. Ob und was sich daraus in der Zukunft entwickeln kann, steht und fällt auch mit den Ambitionen des Unternehmers selbst.
Tipp 3: Geld sparen ja, aber bitte nicht an der Professionalität knausern
Dass im Portemonnaie eines Studenten meist Ebbe herrscht, ist keine Neuigkeit. Deswegen neigen auch viele Gründer aus Unikreisen dazu, einem Sparfaible zu unterliegen, das langfristig betrachtet jedoch mehr Geld kostet, als es einspart. An diesen Punkten ist ein Investment sinnvoller als ein falscher verstandener Sparwille:
- Eine professionelle Unternehmenssoftware gibt es heute bereits für den Preis eines guten Smartphone-Vertrags. Deswegen sollte an dieser Stelle nicht gespart werden – auch, weil eine Unternehmenssoftware mit diesen Vorteilen aufwartet: Sie bringt das Unternehmen mit GoBD-Testat und GKV-Zertifikat in einen rechtssicheren Raum. Und sie umfasst die wichtigsten Unternehmensbereiche: Buchhaltung, Auftragswesen, Warenwirtschaft, Lohn und Gehalt.
- Studentische Unternehmer bewerkstelligen viel in der kostengünstigen Do-it-yourself-Variante. Das muss aber nicht immer zwingend gut fürs Unternehmen sein. Ein Beispiel: Wer ein IT-Studium absolviert, tut sich sicherlich leichter, eine Webpräsenz fürs eigene Unternehmen zu kreieren, als ein Student der Pharmazie. Deswegen gilt die Faustregel: Wenn mangelnde Profession dazu führt, dass viel Zeit in eine Aufgabe fließt, die Du nur suboptimal selbst ausführen kannst, ist es sinnvoller, Geld in den Zukauf von professionellen Leistungen zu investieren.
Tipp 4: Krankenversicherung, Kindergeld und BaföG im Blick halten
Die gute Nachricht ist die: Einkünfte aus selbstständiger Arbeit werden nicht in Bezug zum Kindergeld gesetzt. Das bedeutet, dass ein selbstständiger Student (im Erststudium!) immer noch Kindergeld beziehen darf, obgleich er sein eigenes Geld im Rahmen einer Selbstständigkeit verdient. Wer BaföG bezieht und davon auch weiterhin profitieren möchte, darf eine Grenze von knapp 4000 Euro im Jahr nicht überschreiten, sonst werden Einkünfte aus der Selbstständigkeit mit den BaföG-Leistungen verrechnet. Welche Variante mehr Einkommen verspricht, solltest Du im Vorfeld berechnen.
Selbstständige Studenten müssen sich – ebenso wie Selbstständige ohne Studentenausweis – um ihre Krankenversicherung und ihre Altersvorsorge kümmern. Am einfachsten haben es in diesem Zusammenhang diejenigen, die die Möglichkeit haben, sich über die Künstlersozialkasse (KSK) zu versichern. Diese übernimmt die Hälfte der Beiträge für die Renten-, Pflege- und Krankenversorgung, ist aber vor allem künstlerischen Berufen vorbehalten. Wer nicht zu diesen Berufsgruppen zählt, kann solange in der Familienversicherung bleiben, so lange das Einkommen bei etwa 425 Euro monatlich bleibt. Entscheidend ist für Einkommen über dieser Grenze, ob Deine Krankenkasse die Selbstständigkeit als haupt- oder nebenberuflich eingruppiert.
Spielst Du mit dem Gedanken, während Deines Studiums ein eigenes Unternehmen zu gründen? Dann hol Dir Tipps bei einem Businesskurs von unserem Gründer und Geschäftsführer Lutz Gaissmaier.
Denke eine eigene Firma schon im Studium zu gründen hat viele Vorteile. Ich habe selbst mit einem Studienkollegen ein kleines Startup gegründet. Dabei haben wir für eine Marke aus Deutschland Kinderbücher ins Polnische übersetzt. Das fehlende Wissen am Anfang vom Studium ist nur einer der Nachteile, aber am Ende haben die Vorteile überwogen. Vielleicht auch weil wir Hilfe hatten. Bei uns an der Uni gab es auch eine Startup Beratung. Die haben dann auch beim Business Plan geholfen.
Wir haben auch während des Studiums gegründet und dadurch einiges gelernt. Besonders cool war es für uns, dass wir so am Ende des Studiums schon genügend Kunden bei Freelance Junior hatten, um direkt in die Vollzeit überzugehen. 🙂