Jetzt ist es also so weit: Du musst Dich auf Deinen Berufseinstieg vorbereiten. Vielleicht bist Du noch an der Uni, vielleicht hast Du gerade Dein Studium abgeschlossen und bist Berufseinsteiger. Und jetzt plötzlich liest Du was von einem Karrierenetzwerk als Student oder Studentin. Was soll das denn schon wieder sein? Gibt es nicht schon genügend soziale Netzwerke? Brauchst Du da wirklich auch noch einen Account? Ja! Und in diesem Artikel erfährst Du auch, warum Dir das bei Deinem Berufseinstieg helfen kann.
Was ist überhaupt ein Karrierenetzwerk?
Nun, wir alle kennen soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter. Und genau so funktioniert auch ein Karrierenetzwerk – nur eben, dass es für Dein Berufsleben verwendet wird und nicht für Privates. Statt Urlaubsfotos lädst Du ein professionelles Bild hoch, statt Witzen und Anspielungen auf Deine Lieblingsserien postest Du Deinen Lebenslauf. Dein Lebenslauf kann dann auch von anderen Nutzern eingesehen werden. Meistens ist die Basismitgliedschaft gratis, die kostenpflichtige Premiummitgliedschaft hat dann noch einige zusätzliche Funktionen.
Die zwei größten Karrierenetzwerke kennt wohl jeder. LinkedIn gehört zu den wichtigsten Netzwerken weltweit und wurde vor allem für Führungskräfte gegründet. Allerdings kannst Du Dich auch dann anmelden, wenn Du noch nicht selbst in der Chefetage sitzt und wirst dort trotzdem in guter Gesellschaft sein. Xing ist die wohl wichtigste Plattform im deutschsprachigen Raum und hat über 13 Millionen Mitglieder. Brauche ich ein solches Karrierenetzwerk als Student oder Studentin?
Warum bringt Dich ein solches Netzwerk weiter?
Nun, es gibt vier Hauptgründe, die für einen Account auf einer der oben genannten Seiten sprechen. Die werde ich Dir hier vorstellen.
Networking
Über Karrierenetzwerke kannst Du Kontakte knüpfen und dadurch Dein berufliches Netzwerk erweitern. So kann es für Dich leichter sein, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Gerade für schüchterne und introvertierte Menschen ist es so einfacher, beispielsweise Menschen aus einem Unternehmen kennen zu lernen, in dem Du selbst auch mal arbeiten willst. Denk daran: Vitamin B kann entscheiden, ob Du Deinen Traumjob bekommst oder eben nicht. Oder ob Du überhaupt von einer Stelle erfährst: Viele werden nämlich nur intern ausgeschrieben! Ohne gute Kontakte erfährst Du also gar nichts davon.
Austausch von Informationen und Meinungen
Die meisten dieser Plattformen bieten Dir die Möglichkeit, in Gruppen zu bestimmten Themen zu diskutieren oder auf Nachrichten Deiner Branche zuzugreifen. Damit kannst Du Dir einen Informationsvorsprung gegenüber denen verschaffen, die nicht auf dieser Seite registriert sind. Wie oben schon erwähnt, erfährst Du so vielleicht schneller von offenen Stellen oder wirst zu Events eingeladen, die Du als Dein Karrieresprungbrett nutzen kannst.
Jobsuche
Die meisten Karrierenetzwerke bieten Dir auch eine eigene Jobplattform mit vielen Stellen, auf die Du Dich direkt bewerben kannst. Meistens reichen dafür wenige Klicks. Du musst nur noch Dein Motivationsschreiben hochladen – und in manchen Fällen und Branchen nicht mal mehr das. Interessant sind für Dich auch sogenannte Headhunter oder Headhunterinnen. So bezeichnet man Menschen, die aktiv nach den besten KandidatInnen für eine offene Stelle suchen. Denk daran: Firmen möchten ja auch, dass alle Posten durch die bestmögliche Person besetzt werden – und machen sich deshalb manchmal auch selbst auf die Suche. Mit etwas Glück kann ein guter Auftritt auf einem Karrierenetzwerk also zu Deinem ersten richtigen Job führen.
Deine digitale Visitenkarte
Mit einem professionellen Konto auf einem Karrierenetzwerk als Student oder Studentin bleibst Du potenziellen Arbeitgebern auf jeden Fall im Gedächtnis. Und wenn Dich dann Dein zukünftiger Chef oder Deine zukünftige Chefin googelt, dann ist das doch beruhigend, wenn nicht nur Dein Facebookprofil mit den Partyfotos vom letzten Wochenende angezeigt wird. Auch wenn Du selbständig tätig sein möchtest, schadet Dir ein guter Onlineauftritt auf keinen Fall. Über Karrierenetzwerke können Dich neue Kunden oder Kundinnen ganz einfach finden und kontaktieren.
5 Tipps, um das Beste aus Deinem Karrierenetzwerk als Student herauszuholen
Kenne Dein Ziel
Es ist ganz wichtig, dass Du weißt, warum Du dieses Netzwerk nutzen möchtest. Denn nur so kannst Du gezielt die Funktionen nutzen, die Dich weiterbringen und das Beste aus dem Karrierenetzwerk herausholen.
Professionelle Präsentation
Hier ist nicht der richtige Ort, um Fotos Deiner letzten Partys zu posten oder mit anderen Usern und Userinnen zu streiten. Sei höflich, bleibe immer professionell und achte gerade hier auf Deine Rechtschreibung und Grammatik. Gerade Dein Lebenslauf sollte fehlerfrei sein. Und wenn Du mit anderen Mitgliedern über ein Thema diskutierst, solltest Du darauf achten, sachlich zu argumentieren und Dich gewählt auszudrücken.
Vollständigkeit
Besonders wichtig ist in Karrierenetzwerken auch, dass Dein Profil vollständig ist. Fülle alle Felder gewissenhaft aus und sollten sich Lücken ergeben, dann versuche diese zu begründen.
Werde aktiv
Warte auf keinen Fall darauf, von Headhuntern oder spannenden Kontakten gefunden zu werden. Klar kann das passieren, klüger ist es aber, mutig zu sein und Eigeninitiative zu zeigen. Bewirb Dich auf Stellen, die Dir zusagen, tausche Dich mit anderen Usern und Userinnen aus und arbeite kontinuierlich weiter an Deinem Onlineauftritt.
Weniger ist mehr
Klar ist es toll, viele Menschen zu kennen. Wie auf Facebook ist auch hier die Versuchung für neue Mitglieder sehr groß, einfach hunderte Anfragen an andere auszusenden. Doch das ist nicht besonders sinnvoll, wenn Du ein Netzwerk aufbauen willst, das Dich auch weiterbringt. Statt willkürlich Anfragen zu versenden, baue lieber auf bereits existierenden Kontakten auf. Das können Studienkollegen oder Kolleginnen sein, Bekannte oder Menschen, mit denen Du Dich auf Vorträgen gut unterhalten hast. Und vergiss nicht, dass Dein Netzwerk nur wenig Sinn macht, wenn Du nicht auch bereit bist, Deine Kontakte zu pflegen. Tausch Dich aus! Achte aber darauf, nicht zu aufdringlich zu werden. Du willst positiv auffallen und nicht wegen Stalking gesperrt werden.
Hast Du bereits Erfahrungen mit einem Karrierenetzwerk als Student oder Studentin gesammelt? Was sind Deine Tipps? Lass es mich wissen und hinterlasse gerne einen Kommentar unter diesem Artikel!